Import aus China - DDP günstiger als Einfuhrumsatzsteuer - sellerforum.de (2024)

Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei, mein erstes Produkt auf Amazon zu launchen und habe in den letzten Tagen neben Helium10 zu nutzen viel zum Import und der Besteuerung recherchiert. Beim Einholen der verschiedenen Angebote ist mir aufgefallen, dass der DDP-Preis für meine Ware unwesentlich höher oder in einem Fall sogar unterhalb der 19% Einfuhrumsatzsteuer lag. Das heißt die DPP-Frachtkosten Door to Door lagen unterhalb der Steuer, die auf den Warenwert fällig sein müsste. Hier kann eigentlich etwas nicht stimmen und ich vermute der Händler wird die Ware günstiger anmelden als sie ist. Ich bin mir der Risiken von DDP bewusst, sehe in meinem Fall aber deutliche Vorteile. Und zwar führe ich ein Kleinunternehmen und möchte daher sowieso keinen Vorsteuerabzug nutzen. Weiterhin handelt es sich bei meiner Ware um zollfreie Holzware. Ich habe daraus geschlossen auf das Angebot einzugehen, da der Zoll aufgrund der Warenart mir nachträglich keine Rechnung stellen kann und mir letztendlich auch egal ist, wie der Verkäufer die Besteuerung regelt. Letztendlich ist für mich doch nur die Gewinn- und Verlustrechnung interessant oder ist hier in irgendeiner Form auch mit steuerlicher Nachzahlung zu rechnen? Die Angebote für FOB übersteigen inkl. der deutschen Versandkette insgesamt deutlich die DDP-Kosten.

Sicher habe ich einen Denkfehler. Was sind die Risiken an meiner Stelle? Bevor ich das Angebot annehmen, bin ich auf erfahrene Meinungen gespannt.

Ich danke euch.

LG
Peter

Wenn der Zoll (ggf. auch das Finanzamt) dich kontrolliert musst du nachweisen, dass alles ordnungsgemäß versteuert wurde.

Keine Verzollung / falsche Verzollung erfolgt? => mit beiden Beinen im Bereich der Steuerhinterziehung unterwegs.

Zitat von regalboy

Wenn der Zoll (ggf. auch das Finanzamt) dich kontrolliert musst du nachweisen, dass alles ordnungsgemäß versteuert wurde.

Keine Verzollung / falsche Verzollung erfolgt? => mit beiden Beinen im Bereich der Steuerhinterziehung unterwegs.

Das heißt du würdest davon ausgehen, dass der Händler die Ware mit niedrigerem Warenwert einführt und ich dann verantwortlich bin, die Differenz zum eigentlichen Warenwert zu zahlen? Bin ich rechtlich tatsächlich dafür verantwortlich und nicht der Verkäufer?

Zitat von fossi

Uuuuh. Holzimport aus Drittland? Glaub mir: Zoll ist da dein kleinstes Problem!
Ich hoffe du hast alle Herkunftspapiere und Nachweise bezüglich nachhaltigem Anbau, Thema Artenschutz, Raubbau usw., beispielsweise FSC.

Danke für den Hinweis. Mein Produkt wird von der EU-Holzhandelsverordnung nicht berührt. Darum ging es dir, oder?

Zitat von peterparler

Bin ich rechtlich tatsächlich dafür verantwortlich und nicht der Verkäufer?

Von der ursprünglichen DDP-Idee her eigentlich nicht, aber praktisch: Sowas von verantwortlich!
Zollrechtlich und steuerlich ein komplexes und ganz heisses Eisen hier, da lautet der Rat einfach nur FINGER WEG VON DDP!